Heilpflanzen: Holunder
Die „BIG FIVE“:
Brennnessel – Spitzwegerich - Löwenzahn – Frauenmantel – Holunder
Holunder (Sambucus nigra)
Der Holunder hat seinen Namen nach der alten germanischen Göttin Hola (bekannt auch als „Frau Holle“), der Hüterin für Haus und Hof. Er galt lange Zeit als heilige Pflanze und durfte auf keiner Hofstelle fehlen, war er doch ein wichtiger Lieferant für die Hausapotheke. Wenn man seine Regenrationsfähigkeit und vielfachen Heilwirkungen kennt, verwundert das nicht.
Sammelzeit:
Blüten: April bis Juni, Beeren: August/ September
Wirkstoffe:
Tannine, das Glykosid Sambunigrin in den Blüten, ätherische Öle, außerdem in den Früchten: organische Säuren, Pektine, Spurenelemente
Eigenschaften:
schweißtreibend, harntreibend, abführend, antirheumatisch, antineuralgisch, erweichend
Innerliche Anwendung:
Tee-Aufguss (Blüten) bei Erkältungen, Husten, Asthma und Rheumatismus Saft der Beeren: wirkt abführend, harntreibend und antineuralgisch
Äußerliche Anwendung:
als Abkochung der Blüten für Waschungen und Kompressen: wirkt erweichend und schmerzstillend bei Verbrennungen, Hämorrhoiden und Furunkeln
Als Speise:
Aus Holunder lassen sich viele kulinarische Köstlichkeiten herstellen, z.B. Holler-Küchlein, Holler-Likör, Holler-Gelee, Holler-Sirup
Rezept Holunderblüten-Gelee:
15 Holunderblüten in 1,5 l kaltem Wasser einlegen und 24 Stunden ziehen lassen, dann abseihen. Den gewonnenen Sud mit der entsprechenden Menge Gelierzucker aufkochen, mit Zitronensaft abschmecken und noch heiß in saubere Gläser abfüllen.
Weitere Bedeutung:
Man verwendet die Ästchen des Holunders wegen des weichen Marks auch gerne zum Abspreizen und Formieren von Obstgehölzen.
Zur Ergänzung:
Bericht unserer OGV Kinder und Jugend-Betreuerin Bettina Sedlmair:
Vorgestern (Ende Mai) habe ich mit 11 Kindern einen Nachmittag zum Thema Holunder gestaltet. Erst waren wir bei mir im Wintergarten und haben die Umrisse von einem Kind nachgemalt, das sich auf ein großes Plakat-Papier gelegt hatte. An jede Stelle im Körper, wo der Holunder gesund ist, haben wir eine Blütendolde gelegt. Nach dem Märchen von der Frau Holle ging es dann hinaus an den Waldrand, um zu schauen, wo er denn wirklich wächst. Wieder bei mir daheim, kochten wir gemeinsam noch zwei Rezepte Holundersirup und eines mit Holundergelee. Pünktlich um 17 Uhr waren wir fertig und die Kinder konnten mit ihren neuen Schätzen von den Eltern abgeholt werden.