Heilpflanzen - Grundsätzliches
Zu allererst: Wichtige Hinweise!
- Die Eigenbehandlung mit Heilpflanzen ersetzt nicht den Arztbesuch! Sie beschränkt sich auf leichte gesundheitliche Beeinträchtigungen, die nach wenigen Tagen von selbst abklingen und keiner ärztlichen Behandlung bedürfen oder therapiebegleitend in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt.
- Bei Schwangeren, Stillenden, Kindern, empfindliche Personen und Personen mit ernsten Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten! Sie sollten sich vor der Eigentherapie mit Heilpflanzen immer erst mit ihrem behandelnden Arzt abstimmen !!
- Achtung! Pflanzen sind wirksam und können Allergien verursachen! Wenn das der Fall sein sollte, meiden Sie sofort den direkten Kontakt mit der Pflanze oder unterbrechen Sie sofort die Anwendung. Ziehen Sie gegebenenfalls einen Arzt zu Rate.
Tipps zum Sammeln und Einsatz von Heilpflanzen
- Sammeln Sie nur einwandfreie, gesunde Pflanzen, die Sie sicher kennen. (Achtung Verwechslungsgefahr!). Falls Sie Zweifel haben oder etwas Spezielles suchen, können Sie sich viele Pflanzen auch in der Apotheke besorgen und sich dort auch beraten lassen.
- Sammeln Sie nur Pflanzen von unbelasteten Standorten. Meiden Sie die Hundegassi-Meile, Straßenränder von starkbefahrenen Straßen, konventionell bewirtschaftete Flächen oder wenn sich in unmittelbarer Nähe vom Sammelgut Tierkot befindet.
- Tabu sind selbstverständlich Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Es erklärt sich daher von selbst, dass das Kräutersammeln in Naturschutzgebieten verboten ist.
- Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, informieren Sie sich bitte im Voraus, welcher Pflanzenteil zu welcher Zeit wirksam ist.
- Sammeln Sie nur so viel, wie Sie wirklich brauchen! Schädigen Sie die Pflanze so wenig wie möglich, denn diese soll ja auch in Zukunft noch zur Verfügung stehen (Bestandsschutz).
- Heilpflanzen sollten beim Sammeln trocken sein. Also nicht bei Regen, Nebel oder im Tau sammeln. Verwenden Sie ein luftiges Sammelgefäß (keine Plastikbehälter).
Wirkstoffe der Heilpflanzen
Früher basierte der Einsatz von Heilpflanzen auf Erfahrungswerten. Heute sind viele Wirkstoffe wissenschaftlich erforscht. Man unterscheidet unter anderem nach Gerbstoffen, Bitterstoffen, ätherischen Ölen, Schleimbildern, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die Wirksamkeit der Heilpflanzen ist jedoch sehr komplex und beruht im Wesentlichen auf der Gesamt-Komposition der einzelnen Inhaltsstoffe der Heilpflanze.
Gerbstoffe:
Binden Eiweißstoffe auf Haut und Schleimhaut. Sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend, juckreizstillend und zusammenziehend (adstringierend). Gerbstoffhaltige Zubereitungen werden daher gerne als Gurgelmittel, in Umschlägen und Badezusätzen und gegen Durchfälle eingesetzt.
Bitterstoffe:
Regen die Bildung von Verdauungssäften in Magen, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Darm an und fördern die Peristaltik (Verdauungsbewegungen) der Verdauungsorgane.
Ätherische Öle:
Als ätherische Öle bezeichnet man pflanzliche Duftstoffe mit öliger Konsistenz. Man verwendet sie in Dampfbädern, Einreibungen und in der Aroma-Therapie.
Pflanzenschleim:
Pflanzen enthalten oft Fasern und Zellen, die unter Zugabe von Wasser quellen und schleimige Konsistenz annehmen. In der Pflanzenheilkunde macht man sich diese Schleime als Schutzschicht für gereizte Oberflächen zunutze, z.B. Haferschleim für Magen und Darm, Eibisch bei Husten.
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente:
Diese Stoffe haben vielfältige Aufgaben im Körper. Sie steuern Stoffwechselvorgänge (z.B. Wasserhaushalt), unterstützen die Funktion der Organe und sind entscheidend am Aufbau von Körpergeweben (z.B. Knochenaufbau, Hormonbildung) beteiligt.