Musikkapelle Vagen

Vagener Musi begrüßt das Frühjahr

Außergewöhnliche Ehrung: Jürgen Schubert 30 Jahre Dirigent!

250413 FruehjahrskonzertObwohl die Jugend- und die Große Kapelle erst vor drei Monaten ihr gemeinsames Dreikönigskonzert vor zahlreich erschienenem Publikum bestritten, konnte Musikmeister Jürgen Schubert viele treue Besucher auch zum diesjährigen Frühjahrskonzert in die von Viktoria Köll mit Blumen festlich geschmückte Faganahalle nach Vagen locken. An zwei Tagen gaben die Musizierenden zum Besten, was in den zahlreichen Proben der intensiven Vorbereitungsphase einstudiert wurde. Gleich zu Beginn überbrachte Anton Kammerloher als Vertreter der Gemeinde die Grüße von Bürgermeister Hans Zistl und dem gesamten Gemeinderat und bedankte sich in deren Namen bei der Vagener Musi und speziell bei Dirigent und gemeindlichem Musikschulleiter Jürgen Schubert für das große Engagement der Blaskapelle im ganzen Gemeindegebiet, insbesondere für die traditionellen Einsätze beim Feldkirchener Volksfest, für die er - nun in der Funktion als erster Vorstand des TV - seine Wertschätzung aussprach.

Mit einem Marsch von Sebastian Höglauer im Schwierigkeitsgrad der Höchststufe wollte Schubert seinem Auditorium gleich zu Beginn "Die Macht der Musik" akustisch veranschaulichen, gefolgt von der nicht minder schweren Ouvertüre "Die diebische Elster" von Gioacchino Rossini, bearbeitet von Hermann Männecke. Nicht nur die Melodien, sondern auch die Handlung der melodramatischen Oper ist sehr komplex, zumindest dem Empfinden von Siamak Golshani nach, der in gewohnter humoristischer Weise mit seinen Worten durch den Abend führte. Passend zur Frühlingsstimmung stand im Programm der "Valzer dei fiori", der Blumenwalzer des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tsaikowski als einer von acht Teilen der Nußknackersuite. Bei diesem Stück tauschte Magdalena Eham, die Dirigentin der Jugendkapelle, ihre Klarinette mit der Harfe und glänzte mit einer wunderschönen Kadenz.
Etwas lockerer ließ es der Konzertmeister dann mit Kurt Gäbles Polka "Mein großer Traum" angehen. Ob die "Zaunkönig-Polka" des bekannten Komponisten und Arrangeurs schwungvoller Melodien Ernst Hoffmann der Traum der vier Solisten des Klarinettensatzes war, ist nicht bekannt. Mit sehr viel Esprit brachten Gerhard Kirchberger, Andreas Meixner, Andreas Rumpel und Philipp Pousset aber dieses Stück im Swing-Stil zu Gehör, bevor die Kapelle die Zuhörerschaft mit dem Bayrischzeller Ski-Club-Marsch von Georg Fürst in die Pause entließ.

Mit dem zackigen "Panorma-Marsch" von Thomas Greiner wurden die Zuhörer aus der Pause geholt, um sogleich mit voller Konzentration dem Erstlings-Konzertwerk von Alexander Reuber "Atlantis" lauschen zu können. Darin beschreibt der Komponist klanggewaltig den Untergang der sagenumwobenen Insel Atlantis. Dass Reuber von dem berühmten Filmkomponisten Hans Zimmer (Der König der Löwen, Mission Impossible, Gladiator, Fluch der Karibik u.v.m) inspiriert sein dürfte, lässt sich bestimmt auch aus dem persönlichen Kontakt der beiden im Sommer 2010 in Los Angeles herleiten. Visuell unterstützt wurde insbesondere dieses Stück durch eine Lichtshow, die von Stefan Riederer aufwändig und punktgenau programmiert wurde. Mit dem modernen Intermezzo "Der Komet" fand sich noch ein weiteres Stück des Komponisten Kurt Gäble im Programm, mit dem die kraftvoll geladene Stimmung im Publikum aus dem vorausgegangenen Stück etwas aufgelockert werden konnte, bevor es mit dem Stück "Tanz der Vampire" aus der Feder von Jim Steinman in die makabre Welt der Vampire eintauchen konnte. Darin wechselten sich orchestrale Passagen mit ruhigen Balladen und rasanten Rockteilen ab, wie auch der "Total Eclipse of The Heart" - sicher vielen bekannt in der Version der britischen Rocksängerin Bonnie Tyler. Martin Scharnagl hatte als Komponist sozusagen die Ehre, den offiziellen Teil des Abends mit dem Konzertmarsch "Impuls" abzuschließen.

Eine große Ehre war es nach eigenem Vernehmen auch dem Vorsitzenden des Bezirks Inn-/Chiemgau im Musikbund von Ober- und Niederbayern (MON), Leonhard Eisner, drei aussergewöhnliche Auszeichnungen vorzunehmen. Eva Kögl ist seit 25 Jahren im Holzbläsersatz der Kapelle Vagen aktiv und wurde dafür mit der Ehrennadel des Musikbundes in Silber ausgezeichnet. Genauso wie Anderl Reichhart, der allerdings "inoffiziell" schon wesentlich länger für die Musikkapelle sehr einfühlsam und akkurat das Waldhorn spielt und die Musikantinnen und Musikanten immer wieder mit nahezu philosphischen Weisheiten erheitert - so befindet sich qualitativ gesehen seiner Aussage nach bei den Instrumenten der Blasmusik das "Graffe" direkt vor dem Mundstück.
Sensationell und berührend waren aber die Laudationen von Eisner, Golshani und dem Ersten Vorstand der Vagener Musi, Franz Köll jun, auf den Musikmeister Jürgen Schubert. Nicht nur, dass er vierzig Jahre aktiv bei der Musikkapelle tätig ist, steht er den Ensenmbles der Vagener bereits seit unglaublichen 30 Jahren als Dirigent vor und wurde dafür vom Bezirksvorstand des MON zweifach mit Gold ausgezeichnet. Die Vagener Musi bedankte sich mit minutenlangen stehenden Ovationen für diese außerordentliche Leistung, in deren Zeit Schubert auch immer Kollege und Freund der Musizierenden geblieben ist. Ihn und seine Frau Rosi bedachte die Vorstandschaft mit einem Kurzurlaub, damit sich die beiden von der Kräfte und Geduld zehrenden Zeit ein wenig erholen konnten.

Das Publikum ließ die Vagener natürlich nicht ohne Zugaben von der Bühne gehen. Mit der Polka "Aus vollem Herzen" von Raphael Strasser und der zugleich als Soundtrack der Fernsehserie "Gray's Anatomy" dienenden Ballade "The Story" von Brandi Carlile bedankten sich die 49 Vagenerinnen und Vagener für den tosenden Applaus und sendeten mit dem obligatorischen "Vagener Jubiläumsmarsch" von Max Eham eine charmanten Einladung für das nächste Jahr aus.

Text: Markus Steiner, Fotos: Steiner, Konzertbesucher

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