Marienblumen - Wie Pflanzen von der Gottesmutter erzählen

In vorchristlicher Zeit wurden religiöse Riten in zahlreichen Kulturen mit den Vorgängen in der Natur verknüpft. Diese Bräuche hielten sich hartnäckig und ließen sich vom aufkommenden Christentum nicht so ohne weiteres verdrängen. So wurden viele der alten Feste und Riten einfach in christliche Feste oder christliches Verständnis umgemünzt, z.B. auch das Frühlingserwachen, wo mit Frühlingfesten der Freude über die wiederauferstehende Natur Ausdruck verliehen wurde. Mutter Natur und die alten Gottheiten wurden ersetzt durch die Mutterfigur Mariens, die in Bayern im Monat Mai besonders verehrt wird.

Wie stark die Figur Mariens mit der Natur verknüpft wurde, zeigt sich an zahllosen Bräuchen, Blumen- und Kräuternamen. So ordnet der christliche Volksglaube Maria acht Blumen zu, die die Eigenschaften der Muttergottes symbolisieren. Man findet diese vor allem in der darstellenden Kunst wieder. Hierbei fällt auch auf, dass es sich um typischerweise blaue, rote und weiße Blumen handelt. Diese Farben finden sich auch im Gewand der Muttergottes wieder.

Am häufigsten und bekanntesten ist sicher die Lilie. Achten Sie vielleicht einmal bei der Betrachtung eines Marienbildes oder einer Marienfigur darauf, was der Künstler als Blumen und Pflanzen mit abgebildet hat. Eine der folgenden Pflanzen finden Sie bestimmt wieder! Madonnenlilie, Rose, Pfingstrose, Iris, Veilchen, Akelei, Gänseblümchen, Walderdbeere.

(Wer sich noch tiefer in die Symbolik, Heilkunde und Kunst der Marienpflanzen einlesen möchte, dem sei u.a. das Buch: „Marienpflanzen“ von Simone Widauer, AT-Verlag empfohlen.)
(Inhalt vergleiche: Buch "Marienpflanzen", von Simone Widauer, AT-Verlag, Baden und München 2009)

Ergänzenden Artikel finden Sie hier: https://taotempel.de/blogs/spiritueller-guide/5-heilige-pflanzen-die-helfen-konnen-deine-spiritualitat-zu-verbessern

 

 

Marienblumen Lilie
Madonnenlilie: Mit ihrem makellosen Weiß, der eleganten Blütenform und dem edlen Duft versinnbildlicht die Lilie perfekt die Person Mariens. Sie steht für Reinheit, Unschuld, Jungfräulichkeit, Erhabenheit, Königswürde und Auferstehung. Bei Verkündigungsdarstellungen findet man die Lilie fast immer, oft als Heroldstab des Engels, ebenfalls häufig in der Krone Mariens
Marienblumen Pfingstrose
Pfingstrose: Maria - die Rose ohne Dornen. Als Rose ohne Dornen empfiehlt sich die Pfingstrose. Mit ihrem betörenden Duft, ihrer verschwenderischen Pracht und Weichheit stellt sie Marias Güte und Mütterlichkeit dar.
Marienblumen Veilchen
Veilchen: Eine weitere blaue Blume mit legendärem Duft – fast klar, dass auch das Veilchen zur Marienblume auserkoren wurde. Als kleine unauffällige Blume steht das Veilchen für Demut und Bescheidenheit, das Blau symbolisiert wieder den blauen Himmelsmantel der Madonna.
Marienblumen Gaensebluemchen
Gänseblümchen: Erstaunlicherweise bereichert auch das Allerwelt-Blümchen den erlesenen Kreis der Marienblumen. Doch wie kein zweites Blümchen hat es das Gänseblümchen in die Herzen der Menschen geschafft. Als kleinwüchsiges Blümchen ist es -genau wie das Veilchen- ein Sinnbild für Demut und Bescheidenheit. Was uns nicht mehr geläufig ist, dass das Gänseblümchen als Blume des Paradieses galt und als Symbol der kindlichen Unschuld. Sein kleines weißbekränztes, nach oben offenes Blumengesicht wurde als Sonnensymbol verstanden. Vielfältig sind die Heilkräfte des Gänseblümchens, sein Durchhaltevermögen während es Jahres und seine Allgegenwart sind nahezu unerreicht. Fürsorglichkeit- Ausdauer- Allgegenwart- Güte - wenn das keine der Gottesmutter würdigen Eigenschaften sind!
Marienblumen Rose
Rose: Gilt als Königin unter den Blumen, selbstredend, dass sie Maria als Himmelkönigin vertritt. Die Rose ist natürlich auch die Blume der Liebe, der Leidenschaft und symbolisiert mit ihren Dornen, wie keine andere, die Passion der schmerzhaften Muttergottes.
Marienblumen Iris
Schwertlilie, Iris: Weniger nahe liegt die Iris als Marienblume, ist aber bei näherer Betrachtung bestens dafür geeignet. Auch die Schwertlilie ist mit einem wunderbaren Duft ausgestattet. Die lanzette-förmigen Blätter erinnern an das Schwert, das Maria beim Tod Jesu durch die Seele fährt. Das Blau ihrer Blüten (Iris germanica) steht für das Blau des Himmels und somit für Maria als Himmelskönigin. Blau steht aber auch für Schutz und das Gewähren von Zuflucht in der Not, denn der Mantel Marias ist blau (Schutzmantel-Madonna).Die ineinander fließenden Farbverläufe der Irisblüte wurden als Regenbogen interpretiert, der den neuen Bund zwischen Gott und den Menschen symbolisiert.
Marienblumen Akelei
Akelei: Mit der Akelei reiht sich eine dritte (himmels-)blaue Blume in den marianischen Blumenreigen ein. Da die Akelei nicht mit spektakulärem Duft aufwarten kann, war vermutlich die außergewöhnliche Eleganz ihrer Blüte das ausschlaggebende Merkmal. Ihr Wuchs wird mit Erhabenheit und Anmut in Verbindung gebracht, die glockenförmig-geneigte Blüte zeugt von Demut. Sehr genau hat man die Blütenteile betrachtet und die Taubenform des Honigblattes als Tauben-Symbol des Heiligen Geistes interpretiert. Wenn man eine Akelei-Blüte genau betrachtet, sieht es wirklich so aus, als säßen fünf Vögel um den Blütenstiel herum. Auch erkennt man in der Pflanze die heiligen Zahlen 3 (in den Blättern), 5 (in der Blüte) und 7 (in den Blütenteilen).
Marienblumen Walderdbeere
Walderdbeeren: Bei der letzten hier vorgestellten Pflanze erzählen sowohl die Blüten als auch die Früchte von Maria als Himmelskönigin. Die dreigeteilten Blätter erinnern an die Heilige Dreifaltigkeit. Die Blüten -ähnlich denen der Gänseblümchen- sind nach oben geöffnete, kleine Sterne, weiß wie die Unschuld. Und die Früchte – dafür gibt es nur ein Wort: himmlisch! In der Symbolik stehen Erdbeeren für die Früchte der guten Taten. Sie gelten als Speise der Seligen und unschuldigen Kinder im Paradies. Zusammen mit den Veilchen und Gänseblümchen findet man sie häufig als Teppich zu Füßen der Muttergottes.

 

 

 

(Text/Foto: Gabi Damm)

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