Hans Zistl als Bürgermeister vereidigt
Ein Hauch von Krönung in Feldkirchen-Westerham – Rupert Meixner Listennachfolger
Feldkirchen-Westerham – Mit der Vereidigung durch das älteste Gemeinderatsmitglied Heinz Oesterle (SPD) ist Hans Zistl (39) bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend offiziell in das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Feldkirchen-Westerham eingeführt worden. „Es ist mir eine Riesenfreude, dass ich das Amt antreten darf“, sagte der sichtlich bewegte neue Rathauschef der Ortsliste Vagen (OLV).
Wer nimmt die Handlung vor?
Dass ein Amtswechsel im Rathaus und die obligatorische Vereidigung keineswegs alltäglich sind, zeigte sich durch leichte Unsicherheiten, als Zweite Bürgermeisterin Christiane Noisternig (CSU) sich bei Geschäftsleiterin Ines Bertozzi rückversicherte, wer denn eigentlich die Vereidigung vorzunehmen hat. Der dienstälteste Gemeinderat Anton Kammerloher (CSU)? Oder doch das älteste Ratsmitglied Heinz Oesterle (SPD)?
Die Frage war schnell beantwortet, sodass Oesterle, der diese Aufgabe „als große Ehre“ empfand, schließlich zur Tat schreiten konnte. Zwei besonders wichtige Projekte stünden für den neuen Rathauschef und den Gemeinderat nun an, betonte der SPD-Politiker, der im Herbst in den Bayerischen Landtag einziehen will: „Die Erneuerung und weitere Bebauung des Dorfplatzes und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.“ Dem Gemeinderat, angeführt vom neuen Bürgermeister, wünschte Oesterle auch in Zukunft eine „demokratische Streitkultur“. Nach der Vereidigung, die Zistl mit dem freiwilligen Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ beendete, überreichte der scheidende Bürgermeister Hans Schaberl (parteifrei) seinem Amtsnachfolger die Amtskette, die das Gemeindeoberhaupt zu wichtigen offiziellen Anlässen tragen soll. Ein Vorgang, der laut Zistl auch nicht zwangsläufig möglich sei, wie er mit einem Seitenhieb auf Schaberls Amtsvorgänger Bernhard Schweiger betonte. Dieser war nach der Wahlniederlage 2017 nicht zur Vereidigung von Schaberl erschienen.
Neben seinem letzten Schlüssel für das Rathaus und Brot und Salz zum Einstand gab Schaberl seinem Amtsnachfolger auch einige Wünsche für die kommenden sechs Jahre mit auf den Weg. „Ich wünsche Dir viel Glück und eine gute Hand“, sagte Schaberl. „Wir haben eine so schöne Gemeinde, die es wert ist, dass man sich für sie einsetzt.“ Fast schon diebische Freude hatte der zukünftige Ruheständler, als er seinem Nachfolger die Amtskette um den Hals legen konnte und ihn als „Hans junior“ ansprach. Zistl selbst betonte, dass „er viel vor und viele Ideen habe“, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass auf ihn und den Rat „viel Arbeit“ warte. Aber, so Zistl weiter: „Ich freue mich auf die Arbeit!“ Mit den Worten „Let‘s go – pack‘ ma‘s o“ übernahm er dann auch sofort die Ratsleitung. Erste Amtshandlung: Die Vereidigung von Rupert Meixner, der für den neuen Rathauschef als Mitglied des Gemeinderats nachrückt. Der direkte Listennachfolger der Ortsliste Vagen, Klaus Anderl, der als eigentlicher Nachrücker vorgesehen war, hatte das Amt abgelehnt. Der 40-jährige Rupert Meixner, zweifacher Familienvater, ist bei der Berufsfeuerwehr in München beschäftigt und nach Angaben von Zistl „ein würdiger Nachfolger“ auf seinem Sitz im Gemeinderat, dem die Bürgerschaft „sehr am Herzen“ liege.
Mappe für viele Unterlagen
Gemeinsam mit seinem Vater Georg Meixner, mit dem er sich auch die Besetzung der diversen Ausschüsse aufteilt, bildet Rupert Meixner nun die zweiköpfige Fraktion der Ortsliste Vagen im Feldkirchen-Westerhamer Gemeinderat. Rupert Meixner selbst, der aus den Händen Zistls als Einstandsgeschenk eine Gemeinderatsmappe entgegennahm, in die laut Zistl „ganz viele Unterlagen reinpassen“, empfindet es nach eigenen Angaben „als große Ehre, diesem Gremium anzugehören.“ Meixner: „Packen wir‘s an – es gibt viel zu tun.“
Quelle: OVB-Mangfallbote, MATHIAS WEINZIERL
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Amtsvorgänger Hans Schaberl(rechts) legt seinem Nachfolger Hans Zistl die Amtskette aus Silber um den Hals. Foto Merk |
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Begehrtes Fotomotiv: (links) Bürgermeister Hans Zistl mit seinen Stellvertretern Josef Hupfauer und Christiane Noisternig sowie (rechts) mit dem neuen Gemeinderat Rupert Meixner, der dessen Sitz im Gremium übernommen hat. Foto Merk |