Über 15.000 Schaulustige beim Faschingszug in Vagen!
„Da war‘n ma dabei, das war prima“
„Jetzt geht es los, mit ganz großen Schritten“ sang schon Gottlieb Wendehals und hätte gestern beim Faschingszug in Vagen seine helle Freude gehabt. 39 Motivwagen und etliche Fußgruppen zogen als überdimensionale Polonaise durch den Ort. Über 15000 Narren säumten dazu die Straßen.
Vagen– „Links, rechts, vor, zurück“ parkten die Faschingswagen bereits ab 9 Uhr auf den Zufahrtsstraßen von Vagen. Jeder wollte das beste Platzerl im Gaudiwurm ergattern. Traditionell den Auftakt – pünktlich um 13.33 Uhr – bildete die Polizei. Als Fußgruppe mit „Echtheitszertifikat“ um den Hals wurden sie beklatscht.
Dann ging alles „Rucki Zucki“: Schlag auf Schlag folgte ein Motivwagen dem nächsten. Dabei reichte die Palette von regionalen bis weltpolitischen Themen. So mussten beispielsweise die Bürgermeisterkandidaten statt eines Wahlkampfes einen Boxkampf um den Chefsessel im Rathaus austragen. Das denkmalgeschützte „Boschnhaus“ in Vagen brachte es ebenfalls auf einen eigenen Wagen. Das Gebäude soll in eine Begegnungsstätte für Bürger umgebaut werden. Zahlreiche Planungen gibt es dafür bereits – inklusive Kritik.
„Hörst du die Regenwürmer husten“ hätten die Vereine singen können, die sich das umstrittene Hochwasserrückhaltebecken in Feldolling vorgeknöpft hatten. Sie erinnerten an das Eidechsenvorkommen, welches sie via Bulldozer bei Seite schoben.
„Humpa humpa humpa täterää“ sowie weitere Faschingshits spielten die Musikapelle aus Vagen, die Dreder Musi und der Spielmannszug Beyharting als Affenbande, Obstsalat und Tierpark verkleidet. „Das ist Wahnsinn“ was die Wertacher in ihrem Musikantenstadl als Staraufgebot dabei hatten: So traten unter anderem Andreas Gabalier, Heino, die Wildecker Herzbuben und Hansi Hinterseer auf.
„Ba-Ba-Banküberfall“ war überdies das Motto der Panzerknacker und als Gegenbewegung dazu, die Bürgerwehr von Bruckmühl, die sich gegen die aktuelle Einbruchswelle vehement wehren will. „Ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“ hieß es für die Mechaniker nach dem VW-Abgas-Skandal samt Skelett auf dem Dach.
„Das alles und noch viel mehr“ gab es beim Faschingszug, zu dem auch Tollitäten samt Garden und Hofstaat aus Bernau, Bad Aibling und Vagen mit royalem Nachwuchs und amerikanischem Senatorenbesuch angereist waren und winkend durch den Ort fuhren.
(Text: OVB Online, Bilder: Georg Meixner)
Bildergalerie:
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