Heilpflanzen: Frauenmantel
Die „BIG FIVE“:
Brennnessel – Spitzwegerich - Löwenzahn – Frauenmantel – Holunder
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Manterlkraut,Tau-Blatt, Tau-Becherl, Frauenhilf, Muttergottesmantel, Herrgottsmäntelchen… viele liebevolle Namen, die ihm der Volksmund gab, sprechen eine beredte Sprache, wie geschätzt das Frauenmäntelchen in der Naturmedizin ist. Weniger spektakulär sind die Wirkstoffe, die die Wissenschaft tatsächlich herausfand. Apotheker Dr. Günter Fleischmann beschreibt in seinem Naturheilkundlichem Compendium die Problematik sehr treffend: Zitat: „In der Volksmedizin gilt der Frauenmantel von jeher als wichtige Frauenpflanze, doch die Schulmedizin tut sich schwer mit ihm. (…)
Tatsächlich ist jedoch das Wirkprofil des Frauenmantels sehr komplex und bis heute noch nicht recht erforscht, weil die verschiedenen Stoffgruppen nur in geringer Menge vorkommen. (…) Offenbar kommt die Wirkung durch ein subtiles Zusammenspiel vieler Stoffe zustande, von denen keiner für sich allein eine deutlich messbare Wirkung hat. (Madejski: Alchemilla)“
Sammelzeit:
Blätter: Mai bis Juni
Wirkstoffe:
Tannine, Harze, Phytosterine, Flavonoide, Saponine
Eigenschaften:
entzündungshemmend, adstringierend (zusammenziehend), leicht antiseptisch, narbenbildend, wirksam gegen Durchfall
Innerliche Anwendung:
als Tee-Aufguss gegen Durchfall und weibliche Unterleibsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden
Äußerliche Anwendung:
als Tinktur: Gurgellösung und Mundwasser bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (z.B. Zahnschmerzen, Halsweh, Heiserkeit) als Badezusatz (z.B. Sitzbäder) oder Waschungen bei z.B. Juckreiz im Intimbereich
Als Speise:
die jungen Blätter können als Salat gegessen werden
Weitere Bedeutung:
Frauenmantel lässt sich auch sehr schön als Begleitgrün in Blumensträußen verwenden, z. B. zu Pfingstrosen. Frauenmantel wird auch in den Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt eingebunden.