Heilpflanzen: Brennnessel
Die „BIG FIVE“:
Brennnessel – Spitzwegerich - Löwenzahn – Frauenmantel – Holunder
Brennnessel (Urtica dioica)
Die Brennnessel - Das schönste Denkmal setzte ihr der Maler Albrecht Dürer mit seinem Engel, der mit einer Brennnessel in der Hand zum Himmel fliegt. Die ganze Pflanze ist heilkräftig. Und würde sie sich nicht mit ihrem Nesselgift schützen, sie wäre schon seit langem ausgerottet, denn zu gut sind ihre vielfältigen Eigenschaften.
Sammelzeit:
April bis September
Wirkstoffe:
Karotin, Sekretin, Mineralien, Gerbstoffe; das Nesselgift enthält Acetylcholin und Histamin
Eigenschaften:
diätetisch, harntreibend, reinigend, nesslend, entzündungshemmend (Darmtrakt), normalisierend (Kopfhaut)
Innerliche Anwendung:
Als Frischsaft, Tee-Aufguss oder Tinktur bei Beschwerden des Verdauungstraktes, chronischer Dünndarmentzündung, Durchfall, Gicht, Rheumatismus, Arthritis, Nierengries, Akne, Ekzeme
Äußerliche Anwendung:
Als Abkochung zum Einmassieren in die Kopfhaut; Reizwirkung der Brennhaare: Schlagen des zu behandelnden Körperteiles mit Brennnesselruten, z.B. der untere Rückenbereich bei Ischias-Beschwerden (bewirkt ein Wärmegefühl durch verstärkte Durchblutung)
Als Speise:
Als Brennnessel-Spinat, Brennnessel-Chips, geröstete Brennnessel-Samen aufs Butterbrot oder als Panade
Weitere Bedeutung:
Wichtige Futterpflanze für heimische Schmetterlinge (z.B. Admiral, C-Falter, Tagpfauenauge)
Zur Ergänzung:
Bericht unserer OGV Kinder- und Jugend-Betreuerin Bettina Sedlmair:
Gartler-Kinder auf Brennnesselsafari in der Gärtnerei Salubrium, Bad Aibling Zwei Stunden lang drehte sich alles um die Kleine und Große Brennnessel. Die verschiedenen Blattformen, die Brennhaare, die Tiere, die sich von dieser wertvollen Heilpflanze ernähren, das Märchen von der Brennnessel und dem Feuerteufel, alles wurde ausführlich besprochen.
Doch es gab nicht nur Theorie. Wir marschierten auch raus aus der Gärtnerei und suchten Pflanzen mit Becherlupen ab. Wir lernten alle, wie man sie anfassen oder auch pflücken kann, ohne sich zu brennen und dass die Natur meist sogar nebenan eine Pflanze wachsen lässt, mit der man das Brennen behandeln kann, den Breit- oder Spitzwegerich. So haben wir sogar noch ein Wiesenpflaster ausprobieren können. Doch der absolute Höhepunkt war wohl das abschließende Schmankerl. In einem Gewächshaus machten wir frisch gebackene Brennnesselchips – mit ein wenig Kräutersalz gewürzt.
Alle, wirklich alle Kinder probierten von dieser Köstlichkeit. Dazu wirft man die blanken Brennnesselblätter in heiße Fett, lässt sie etwa eine Minute drin und legt sie auf ein Küchenkrepp-Papier, würzen und fertig. Probiere es einfach mal aus, sie werden wirklich knusprig!
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